18. Februar 2024The Blues FC Limmattal - Olympique Basel 6:3 (2:1)

Grosse Tage, grosse Spiele. Zwischen Skitag und "Morgestraich" noch schnell den Platz in der Liga verteidigen. Gegen den direkten Konkurrenten hat OB alles in den eigenen Füssen, ein Sieg und der Klassenerhalt ist gesichert. Olympique erwischt keinen guten Start, Torwart Ramon Fordjan ist schon früh gefordert. Das erste Tor fällt dann aber auf der anderen Seite: Roberto Trullols bringt Basel in Führung, das neunte Mal im zehnten Saisonspiel steht es damit 1:0 für Olympique. Leider gibt man das Momentum in der Folge relativ leichtfertig wieder aus der Hand. Nach einem Missverständnis in der Defensive kommt Limmattal zum Ausgleich. OB verliert den Fokus erneut, im Spielaufbau will fast nichts gelingen. So gut sich die Basler in dieser Saison gezeigt haben in den Abwehrschlachten gegen favorisierte Teams, so schwer tun sie sich mal um mal, wenn es darum ginge, das Spiel selber zu gestalten. Die fehlende Eingespieltheit macht sich bemerkbar. Da reicht es schon, wenn der Gegner ein bisschen höher angreift und man findet fast kein Mittel mehr, um vor das gegnerische Tor zu kommen. Folgerichtig erzielt Blues einen weiteren Treffer und geht mit einer knappen Führung in die Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel folgt die beste Phase von Olympique. Man lässt den Ball laufen und initiiert zielgerichtete Laufwege. Sogleich kommt man zu Chancen, Mevludin Mujkanovic schiesst den Kopf des Torwarts ab, Michael Nussbaum trifft den Pfosten, Keita Püschel gelingt der Ausgleich. Doch wiederum braucht es wenig, um OB wieder aus dem Tritt zu bringen, mit dem gefühlt ersten eigenen Abschluss der zweiten Halbzeit stellt Limmattal die Führung wieder her. Einige Minuten bleibt es beim 3:2, dann kommt Blues dank einem Handspenalty zum 4:2. Der Glaube an die Wende schwindet, erst recht, als ein weiterer Gegentreffer fällt. Mit fünftem Feldspieler anstelle des Torwarts versucht man es dennoch, kommt auch zu einigen Gelegenheiten, vergibt einen Zehnmeter und erzielt einen dritten Treffer, wird aber in der Schlussminute auch noch ein sechstes Mal erwischt, der gegnerische Goalie trifft ins leere Tor. Nach der absolut verdienten Niederlage muss man auf Schützenhilfe von Benfica in der abschliessenden Partie gegen Friends hoffen, um dennoch in der Liga zu bleiben. Im legendärsten Livechat der Olympique-Geschichte orientiert Ehrenmitglied Donato Schneebeli minütlich über die aktuellen Zwischenstände der Partie, Tor für Tor wird übermittelt, ja selbst gelbe Karten. Und selbst eingefleischte Sporting-Anhänger verwandeln sich für die Dauer von 40 Minuten in Benfica-Fans. Als sieben Minuten vor Schluss das 12:5 fällt, übermittelt Donato: "90% OB Ligaerhalt". Ein paar Minuten später ist es dann definitiv: Benfica schlägt Friends mit 15:5 (dass Donato als Schreiber ein paar Benfica-Tore dazu erfunden habe, ist ein unbestätigtes Gerücht). Ob verdient oder nicht, mit einigem Glück, dank Schützenhilfe und der Tatsache, dass man (viel) weniger Strafpunkte geholt hat als der punktgleiche Konkurrent: Olympique Basel wird auch in der nächsten Saison Second League spielen. Absteigen tun derweil die vereinigten Sportfreunde. Die Hassduelle, wir werden sie vermissen...